Retten, was noch zu retten ist.

Heute war wieder einmal ein komischer Tag. Essenstechnisch total arg eigentlich.
Aufgestanden, Stück Schokokuchen gegessen. In der Schule eine Banane. Zu Hause angekommen, um 14:30 zwei Scheiben Vollkorn-Toast mit Erdnussbutter. Meine Mutter hat mir zwei gemacht, obwohl ich nur eines haben wollte. Habe viel zu schnell unbewusst alles reingefuttert, weil sie mich vollgequatscht hat und ich ihren Worten lauschen wollte. Erst als ich beim Ende des zweiten Brotes war, habe ich realisiert, dass ich gar nichts von meinem Lieblingsbrotaufstrich geschmeckt habe. Blöderweise hatte ich die ganzen unnötigen Kalorien schon in mir. Zum Abendessen gingen wir zu einem All-you-can-eat-Buffet und ich habe mich wie immer total darauf gefreut. Heute war ja offiziell Refeed-Tag. Habe dann viel zu viel gegessen. Misosuppe, Lachs, gebratene Nudeln, gebratenen Reis, Garnelen, Frühlingsröllchen, Sushi, Maki, Gemüse. Ich hatte schon im Restaurant ein ziemliches Sättigungsgefühl, aber meine Mutter meinte, dass ich noch einen Teller nehmen solle, schließlich bezahlt sie das Essen und so ein all-you-can-eat muss man ja ausnutzen. Das war aber genau der Teller zu viel. Zu Hause angekommen hatte ich so Bauchweh, dass ich ernsthaft überlegt habe, mich kurz in den gegenüberliegenden Wald zu schleichen und alles auszukotzen. Ich habe mich einfach so schlecht gefühlt, so voll, so übertrieben, so grenzenlos, wehrlos. Habs dann aber doch nicht getan, keine Zeit, keine Gelegenheit. Aber ich hätte es getan, wenn ich gekonnt hätte. Nicht mit Zwang, wahrscheinlich wäre alles hochgekommen wenn ich nur gehustet hätte...

Wie dem auch sei. Mit ziemlicher Sicherheit habe ich mir nun wiedereinmal alles versaut. Diese Woche war ich schon auf 66kg, zwar krankheitsbedingt, aber immerhin. Insgeheim habe ich mir geschworen, sozusagen als Ansporn, nicht mehr auf 67kg kommen zu wollen. Morgen stelle ich mich auf jeden Fall nicht auf die Waage, ich will das gar nicht sehen. Hoffentlich finde ich morgen Nachmittag im ganzen Lernstress 45 Minuten Zeit um aufs Laufband zu gehen, retten was noch zu retten ist. Am Sonntag muss ich mich sowieso wieder abwiegen, Gewichtsabgabe für die Challenge. Wahrscheinlich bin ich wieder unter denjenigen, die nichts abgenommen haben.


Aber das, was mich gerade am Meisten beschäftigt, ist immer noch die Tatsache, dass ich mich beinhart übergeben hätte, hätte ich die Gelegenheit gehabt.