Wir sehn uns im nächsten Leben...

Und hiermit wäre ein weiterer Tag überstanden, ausnahmsweise ohne große Komplikationen. Schule langweilig, zu Hause mal wieder nicht viel an Hausübung gemacht und einen kleinen Konflikt mit meinen Freunden begonnen. Jetzt höre ich ein bisschen Musik, weil mir langweilig ist und ich noch nicht schlafen möchte. 

Nebenbei überlege ich, wofür ich eigentlich lebe. Nicht, weil ich Selbstmordgedanken habe, sondern einfach, weil ich in meinem Leben keinen Sinn sehe, weiß nicht, wer oder was mich am Leben hält. Deswegen denke ich mal darüber nach, was mein Leben ausmacht, was ich vermissen würde, wenn ich plötzlich nicht mehr leben würde. (Ja, ich habe zu viel Aktenzeichen XY geschaut, bei diesen Schauergeschichten, die leider wahr sind, muss man ja Angst haben, entführt zu werden!)

Was würde ich vermissen?

Auf jeden Fall meine kleine Schwester, sie ist der allerbeste Mensch auf der ganzen Welt. Sie tröstet mich mit Schokolade, wenn ich wieder einmal weinend auf meinem Bett sitze. Sie fragt mich zwar, warum es mir nicht gut geht, aber als 6-jähriges Mädchen versteht man die Gründe wahrscheinlich nicht. Trotzdem sitzt sie dann einfach neben mir und passt auf mich auf, genauso wie ich das immer bei ihr mache.

Meine Katze möchte ich auch nicht zurücklassen, einfach weil sie toll ist. Eine komplett schwarze Katze, so schwarz wie meine Seele, haha. Nein. Sie ist vielmehr als nur "schwarz". Manchmal sucht sie meine Nähe und das ist ein wunderbares Gefühl.

Meinen Vater sowie meine Großmutter würde ich auch vermissen.

Das wars eigentlich. Wahrscheinlich würde auch ohne meiner Mutter etwas fehlen, aber das ist nicht unbedingt positiv besetzt. Ohne sie würde mein Leben einfach so anders verlaufen. Ich hätte keine Grenzen mehr, nur die Grenzen, die ich mir selbst setze. Ich hätte endlich die Freiheit, die ich für mich benötige. Die Freiheit, die mir so wichtig ist...

Das Leben geht immer weiter, auch wenn es gerade total aus den Fugen läuft, es bleibt mir im Endeffekt nicht anderes übrig, als es hinzunehmen und das beste aus der jeweiligen Situation zu machen.